OÖ. Schulmuseum Bad Leonfelden

In der oberösterreichischen Museumslandschaft zählt das OÖ. Schulmuseum in Bad Leonfelden seit seiner Eröffnung im Jahr 1988 zu den Fixpunkten. Es befinet sich im ehemaligen Pfarrschulhaus der Gemeinde. Das Gebäude wurde im Jahr 1577 als „domus disciplinae“ gegründet und ist die älteste in Oberösterreich noch erhaltene Pfarrschule. sie wurde bis 1850 als Schule genutzt. Danach war darin bis 1912 das Bezirksgericht untergebracht. Der Klassenraum, die sanitäre Ausstattung, die Schulmeisterwohnung und die teilweise spätgotischen Fensterrahmungen sind von damals erhalten geblieben.

Die Initiative zur Gründung eines Schulmuseums reicht bis in das Jahr 1980 zurück und ging vom Bezirksschulrat Urfahr/Umgebung aus. Die Errichtung des Museums wurde von eine Gruppe engagierter ehemaliger Lehrer konsequent vorangetrieben. Schließlich wurde es im Jahr 1988 eröffnet. Durch erweiternde bauliche Maßnahmen konnte im Jahr 2000 der Endausbau erreicht werden.

Die Schwerpunkte des Mueseums sind unter anderem die Einführung der Schulpflicht durch Kaiserin Maria Theresia, das Zeugniswesen und die Leistungsbeurteilung im Wandel der Zeit sowie das Berufsbild des Lehrers im Laufe der Geschichte. Eine umfangreiche Lehrmittelsammlung, Schulbücher und Schulwandkarten des 19. Jahrhunderts erläutern die unterschiedliche Unterrichtsmethodik und Didaktik, die im Schulalltag vergangener Zeiten zur Anwendung kam. Weitere Punkte der Präsentation bilden die Entwicklung des Lesebuchs sowie die Entstehung der Schrift und der verschiedenen Schreibgeräte vom römischen Stilus zur Füllfeder.

Das Schulmuseum veranschaulicht, den Wandel zum Guten von Unterricht und Erziehung in vier Jahrhunderten. Auch die Entwicklungen des geschlechtsspezifischen Unterrichts werden anhand des Handarbeitsunterrichts erläutert. Mit vielen Originalobjekten wird im Ausstellungsbereich „Schule unterm Hakenkreuz“ die Abhängigkeit der Schule von Staatsinteressen und die Instrumentalisierung des Schulwesens durch staatliche Obrigkeiten sowie die Erziehungsmethoden der NS-Zeit erklärt. 2001 wurde mit der umfangreichen Sammlung an Schulfilmen ein weiterer Schwerpunkt gesetzt.

Das Schulmuseum Bad Leonfelden hält, speziell für Lehrerinnen und Lehrer eine Reihe von didaktischem Material für verschiedene Schulstufen bereit.

Die Museumsinhalte werden durch besucherorientierte Führungen (3.bis 5. Schulstufe, ab 7. Schulstufe, Erwachsene, Schwerpunktführungen auf Wunsch) sowie über Audio-Guides in deutscher, englischer und tschechischer Sprache für Erwachsene vermittelt.

Eine Vielzahl an schulspezifischen Souvenirs, wie Schiefertafeln mit Griffel, DVDs von alten Schulfilmen oder das „Kleinste Schulbuch der Welt“, werden im Museumsshop angeboten.

Nachhaltige Einblicke in die österreichische Schulgeschichte anhand spezieller Museumsexponate ermöglicht insebesondere das reich bebilderte Museumsbuch „Fleißbild. Rohrstab. Eselsbank“.

Das Schulmuseum Bad Leonfelden besuchen heißt:

Schulluft aus über vier Jahrhunderten zu atmen,
Erinnerungen an die eigene Schulzeit wachzurufen,
Einen alten Schulfilm nach Wahl zu erleben,
Darüber nachzudenken, wie weit sich Unterricht und
Erziehung zum Guten gewendet haben,
Einen erlebnisreichen Ausflug in eine merkwürdige
Grenzregion, 27 km nördlich von Linz, zu unternehmen

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